Produktionszahlen der Syspro-Gruppe Betonbauteile folgen dem Wirtschaftstrend
Die Produktionszahlen des vergangenen Jahres bestimmten am 6. und 7. Mai die Syspro-Hauptversammlung, die beim Mitgliedsunternehmen Beton Kemmler GmbH in Tübingen stattfand.
Im Vorjahresvergleich der 15 überwiegend mittelständischen Betonfertigteilhersteller aus Deutschland, Belgien, Südtirol und Österreich wurden durchweg Produktionsrückgänge im zweistelligen Bereich gemeldet.
Im Detail: 19 Prozent weniger Elementdecken wurden im Vergleich zum Vorjahr verkauft. Auch die im Jahr 2022 noch stabile Nachfrage an Doppelwänden ging 2023 deutlich um 16 Prozent zurück. Unterm Strich produzierten die Mitglieder des Verbandes rund 6 Millionen Quadratmeter Decken- und Doppelwandelemente.
„Es ist paradox – obwohl in Deutschland aktuell 800.000 Wohnungen plus entsprechender Anzahl an Infrastrukturgebäude benötigt werden, sinkt die Nachfrage an den Bauteilen dafür. Der Druck steigt dadurch nicht nur am Wohnungsmarkt. Auch die Wirtschaft steht vor großen Herausforderungen“, erläuterte Syspro-Geschäftsführer Dr. Thomas Kranzler die aktuellen Zahlen.
Die Politik sei jetzt mehr denn je gefragt, bessere Rahmenbedingungen für Investitionen zu schaffen. „Gerade unserer Branche, die mit seriell hergestellten und besonders energieeffizienten Thermowänden und Klimadecken die passenden Baustoffe zur Lösung der Wohnungskrise bereitstellt, braucht jetzt jede Unterstützung. Damit auch weitere Entwicklungen in den Unternehmen forciert werden können, dürfen gerade die Hersteller von Fertigteilelementen doch jetzt nicht ins Hintertreffen geraten“, so Kranzler.
Die deutsche Politik müsse den Wohnungs- und Infrastrukturbau endlich priorisieren und gerade angesichts der Preis- und Zinssteigerungen wieder bezahlbar machen und deren Umsetzung einfacher gestalten. Nur mit investitionsfreundlicher Perspektive würden schließlich auch notwendige Innovationen bewegt, mit denen die Wohnungskrise in Deutschland nachhaltig bewältigt werden können.
Weitere Themen der Mitgliederversammlung waren Projekte der Arbeitskreise Instandhaltung, Produktion, Technisches Büro, EDV/IT und Betontechnologie.
Im Abschluss der Tagung entlasteten die Teilnehmer den Vorstand und die Geschäftsführung für das Jahr 2023. Mit dem ersten Vorsitzenden Matthias Schurig vom Betonwerk Oschatz GmbH sowie Marlies Elsäßer-Heitz (Egon Elsäßer Bauindustrie GmbH & Co. KG), Ulrich Lütkenhaus (Lütkenhaus | Kompetenz in Beton), Mathias Elbers (ABI Andernacher Bimswerk GmbH & Co KG) und Sascha Meiser (Beton Betz GmbH) wurde der aktuelle Vorstand für weitere drei Jahre bestätigt.