Mühlberger Straße 17/19
04758 Oschatz
Deutschland
Mehr als 30 Jahre ist es her, dass die Betonwerk Oschatz GmbH gegründet wurde. An unserem Standort in Oschatz fertigen 97 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter konstruktive Stahlbetonfertigteile für Industrie- und Gewerbebauten, Wohngebäude und für die Landwirtschaft. Zu unseren wichtigsten Projekten zählen die Wohnanlage „Palais am Bienertpark“ in Dresden, ein 13-geschossiger Wohnturm in Leipzig sowie ein Gebäude des Deutschen Roten Kreuzes in Riesa.
Die Unternehmensgeschichte beginnt bereits am Ende des 19. Jahrhunderts, erlebt wechselvolle Zeiten im 20. Jahrhundert und schreibt die erfolgreiche Entwicklung im 21. Jahrhundert fort…
1888 erfolgte mit der Gründung als Zementwarenfabrik der Startpunkt des Betonwerks Oschatz in der gleichnamigen sächsischen Stadt. Nach dem Zweiten Weltkrieg erhielt das Unternehmen 1951 den Namen „VEB (K) Kunststein und Betonwerk Oschatz“, dessen Aufgabe vor allem die Produktion von Kunststein und Betondielen, -rohren und -ringen war. In den 1960er Jahren erweiterte sich die Produktpalette um konstruktive Fertigteile, zum Beispiel Binder, Stützen, Deckenplatten und verschiedene Wandelemente.
Das Ende der DDR bedeutete für das Unternehmen viele neue Entwicklungen. Mit dem Eintrag ins Handelsregister im September 1990 veränderte sich zuerst der Firmenname in Betonwerk Oschatz GmbH. Dann entschied man sich dafür, den Schritt in die Fertigung von Elementdecken zu gehen – als eines der ersten Werke der neuen Bundesländer. So investierte das Unternehmen 1995/1996 in den Bau der neuen Fertigungsanlage, was sich als ein Meilenstein in der Firmengeschichte erwies. Parallel zur Filigrandeckenproduktion startete die Herstellung von konstruktiven Fertigteilen wie Stützen, Riegeln und Bindern, später in den 1990ern kamen auch Doppel- und Massivwände sowie Treppen und Fertigbalkone hinzu. Mit dem Ausbau des Betonwerkes folgten verschiedene Auszeichnungen für den wirtschaftlichen Erfolg: 1999 Wahl zum „Unternehmen des Jahres“ der Stadt Oschatz sowie 2001 „Oskar für den Mittelstand“. Im Jahr 2005 entstand in Zusammenarbeit mit der TU Dresden im Betonwerk Oschatz die erste Segmentbrücke mit Glasfaserbewehrung. Die neun Meter lange und drei Meter breite Fußgänger- und Radwegbrücke erhielt 2006 den „Award for Outstanding Concrete Structures“ und 2007 den „Innovationspreis der Zulieferindustrie Betonbauteile“.
Wir produzieren effiziente Stahlbetonelemente für Bauprojekte von heute, entwickeln ressourcenschonende Betonprodukte für Bauten von morgen und forschen gemeinsam mit Partnern an Betontechnologien von übermorgen.
Auch für die Zukunft stehen wegweisende Aufgaben auf der Agenda. Ein Beispiel ist das Forschungsprojekt „C-3“ in Zusammenarbeit mit unter anderem der HTWK Leipzig und der TU Dresden. Im Zentrum steht die Entwicklung neuer Betonelemente, die Carbonfasern statt einer Stahlbewehrung zur statischen Stabilisierung haben. Seit einigen Jahren stellt das Betonwerk Oschatz immer wieder kleinere Elemente in dieser neuen Verfahrensweise her. Nun entstand ein ganzes Gebäude mit Carbonbewehrung: Im Frühjahr 2021 wurde auf dem Gelände der TU Dresden ein zweigeschossiger Kubus mit geschwungenem Dach realisiert, der als Anschauungsobjekt und Veranstaltungsraum dienen soll. Der Vorteil des Carbonmaterials liegt unter anderem in der Materialeinsparung: Die Fertigteile haben eine Stärke von nur wenigen Zentimetern. Im Gegensatz zum Stahl rosten die Fasern nämlich nicht, wodurch eine geringere Betonüberdeckung der Carbongitter nötig ist. Außerdem lässt sich die Bewehrung leicht verformen, sodass auch gekrümmte Betonstrukturen möglich sind. Das Betonwerk Oschatz wirkte in dem Forschungsprojekt nicht nur an der Herstellung der Fertigteile mit, sondern arbeitete auch an den Betonrezepturen. Neben der Produktionsstrecke für die Betonfertigelemente investierte das Werk in einen Roboter, der das Carbongeflecht herstellt. Denn auch in Zukunft arbeitet Oschatz an und mit dieser neuen Technologie weiter.